Sozialkirchentag eröffnet mitten auf dem Rathausplatz

Symbolischer Akt zu Beginn: Konrad Nagel-Strotmann, Initiator des Sozialkirchentages, überreicht Bürgermeister MIchael Dreier, stellvertretend für das Podium, einen Schlüssel für mehr Gerechtigkeit. Der versprach, ihn auch umzudrehen.

stadtschlüssel

Sylvia Homann (Radio Hochstift) moderiert das Gespräch mit Bürgermeister Dreier, Erzbischof Hans-Josef Becker, Landespräses Annette Kurschus und Armin Wiese für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)

podium

Landespräses Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen: „Auf dem Weg der Gerechtigkeit entsteht Leben. Ohne Gerechtigkeit gibt es keine Leben in Fülle und Frieden und Gemeinschaft, Für mich ist es eine Bitte als Selbstverpflichtung, aber auch Appell an uns alle““

„Es ist keine Alternative: Nicht alles lässt sich nicht auf den Staat abschieben. Aber gleichzeitig müssen wir Staat an seine sozialpolitische Verantwortung erinnern. Es ist ungeheuer wichtig,  dass es die Tafel gibt, und es ist schlimm, dass es die Tafeln gibt, Der Staat muss Ursachen ändern.“

annette kurschus

Armin Wiese, OWL-Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG); übrigens die älteste Gewerkschaft Deutschlands, skizziert die Position des DGB:

„Das Gemeinschaftsgefühl ist schwieriger geworden, Natürlich entsteht Solidarität aus praktischem Handeln. Das Konzept der Gewerkschaften seit 150 Jahren, manchmal wirken Gefühl und Solidarität zusammen. Die Erfolge sind der Zusammenarbeit von Gruppen geschuldet, aber es gilt: Wer mehr Gerechtigkeit will, der muss selber den Hintern hoch kriegen und selber das Heft in die Hand nehmen!“

armin wiese

Erzbischod Hans-Josef Becker: „Gerechtigkeit geht nicht auf, wenn wir zuerst unseren eigenen Nutzen definieren. Auch ist es ein fataler Bazillus, zu denken, der Staat wird das schon regeln. Im Sinne der Verlässlichkeit ist staatliche Koordination sicher notwendig. Aber es gilt, die Menschen selbst zu aktivieren. Sehr froh bin ich, dass das sozialen Gewissen in den Gemeinden unmittelbar unermüdlich ist. Wir dürfen die Kontakte Face to Face und den Staat nicht gegeneinander ausspielen. Über praktisches Engagement gewinnen wir Menschen. Auch für die kirchlichen Gemeinden ist Unterstützung der Flüchtlinge nützlich und förderlich. Uns werden die Augen geöffnet.“

hans josef becker

Bürgermeister Michael Dreier: „Aus meinen Gesprächen höre ich, es geht eindeutig nicht nur darum, Flüchtlinge, die aus Not und Elend geflüchtet sind, einfach nur aufzunehmen. Die Menschen wollen hierbleiben. Sie gestalten unsere Gesellschaft mit und machen sie ein Stück weit bunter. Es ist eine gewaltige Aufgabe, die Menschen zu integrieren. Schlüssel sind die Themen Bildung und Sprache. Ich bin sehr dankbar für ehrenamtliche Unterstützung,“

michael dreier

Susanne Bornefeld, Ehrenamtskoordinatorin des Evangelischen Kirchenkreises und Initiatorin der Schulmaterialienkammer der Diakonie (links im Gespräch mit Sylvia Homann), zitiert einen Kollegen der Caritas: „Der Staat missbraucht die Hilfsangebote, die wir als Diakonie und andere Wohlfahrtsverbände machen.Es kommen immer mehr in die Schulmaterialienkammer. Das bedeutet immer mehr Ehrenamtliche. Irgendwann können die Ehrenamtlichen nicht mehr. Was dann?“

susanne bornefeld

Soweit Statements aus der Debatte.  Akzente für mehr Gerechtigkeit  setzte der Poetry Slam mit „Christofer mir F“, Sarah Lau und Sven Hensel. Karsten Strack (ganz links) vom Leltora-Verlag resümiert: „Gewinnerin ist die Gerechtigkeit mit der Poesie“. Den Dichterwettstreit entscheidet „Captain Latin“, alias Christofer mit F aus Herne für sich.

poetry slam

Musikalisch brachten die „Luckies Uke“ aus Dortmund den Rathausplatz zum Swingen.

lucky ukes

Fotos: Burkhard Schlottmann / Manfred Jäger

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